Glanzgrad von PUR Lack: Wie erreicht man das Optimum?
Richtige Kombination der Polierparameter ist entscheidend
Der Glanzgrad von selbstheilendem PUR Lack soll möglichst hoch sein. Denn dann ist ein eventuell notwendiges Abklären einfacher. Der Glanzgrad von PUR Lack soll sich auf ein gleichbleibend hohes Niveau einpendeln. Und zwar in möglichst kurzer Polierzeit. Große Prozessfenster stabilisieren das Verfahren. Denn hier ist die Toleranz gegenüber Schwankungen der Prozessparameter größer. Selbst wenn das Werkstück am Handpolierbock bearbeitet wird. Von unterschiedlichen Mitarbeitern, unterschiedlich lang und mit individuellen Poliertechniken. Durch systematische Variation der Polierparameter kann die optimale Kombination bestimmt werden.
Abbildung 1 zeigt die Glanzgradentwicklung auf PUR Lack über mehrere Polierzyklen. Je nach Wahl der Polierparameter zeigen sich stark unterschiedliche Verläufe. Der höchste Glanzgrad je Parameterkombination wird erst nach mehreren Polierzyklen erreicht. Zum Großteil bleibt dieser auf stabilem, jedoch unterschiedlich hohem Niveau. Es gibt Prozesse, die im Zeitverlauf wieder an Oberflächenglanz verlieren. Die Oberfläche wird wieder stumpf und matt.
Welche Faktoren wurden in die Untersuchung einbezogen? Was sind die wesentlichen Erkenntnisse aus den Versuchsreihen? Wie können insbesondere Handpolierer den Glanzgrad von PUR Lack verbessern?
Parameter, die Einfluss auf den Glanzgrad von PUR Lack haben
- Art und Menge der Polierpaste
- Anpressdruck
- Art und Qualität des Polierringes
- Drehzahl
- Polierzeit
Maximalen Glanzgrad von PUR Lack nachhaltig sichern
Die Versuchsreihen wurden mit Hilfe eines speziellen Verfahrens durchgeführt. Es wurde je eine Polierpaste von zwei unterschiedlichen Herstellern gefahren. Außerdem wurden zwei unterschiedliche Polierringfabrikate verwendet. Der Anpressdruck betrug 15–18% bzw. 25–28%.
Höherer Anpressdruck erzielt den höchsten Glanzgrad bei Lack
Bei 25–28% Anpressdruck konnte der höchste Glanzgrad beim Lack erreicht werden. Dies gilt für Paste 1 und Scheibe 2 (dunkelblaue Kurve). Das Niveau blieb auch nach mehreren Polierzyklen unverändert hoch. Dies ist insbesondere beim manuellen Polieren am Polierbock von Bedeutung. Hier hat die Poliertechnik des Polierers wenig Einfluss auf den erzielbaren Glanzgrad vom Lack. Durch dieses größere Prozessfenster wird die Prozesssicherheit deutlich erhöht. Somit werden Qualitätsschwankungen vermieden.
Geringer Anpressdruck schont die Polierscheibe
Geringerer Anpressdruck von 15–18% führt hier nur zu unwesentlichen Veränderungen (grüne Kurve). Der geringere Anpressdruck schont jedoch die Scheibe. Man kann überprüfen, ob diese Parameterkombination wirtschaftlicher ist. Spezielle Standzeitversuche des Polierrings können Aufschluss darüber geben.
Harmonie von Polierpaste und Polierlack ist essentiell
Bei der orangenen Kurve wird nur die Polierpaste variiert. Als Vergleich dient die am schlechtesten abschneidende Kurve (gelb). Es wird jeweils mit gleichem Anpressdruck mit Polierring 1 gearbeitet. Es zeigt sich, dass Polierpaste und Polierring nicht harmonieren. Die Polierpaste setzt in diesem Fall (orangene Kurve) die Scheibe zu. Das führt nach mehreren Polierzyklen zu einer Verschlechterung des Glanzgrades.