Warum senkt Schleiföl die Kosten des Schleifprozesses?
Positive Effekte durch richtige Definition der Prozessparameter
Die meisten Industrieunternehmen setzen bisher kein Schleiföl oder Schleiffett ein. Denn die positiven Effekte des Schleifhilfsmittels sind oft nicht bekannt. Eine eingehende Untersuchung kann jedoch durchaus lohnen. Voraussetzung ist stets, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Nur dann stellen sich tatsächlich Vorteile beim Schleifen ein. Standzeituntersuchungen von Schleifbändern haben Folgendes ergeben: Schleifverfahren werden durch den Einsatz von Schleiföl wirtschaftlicher. Dies gilt hauptsächlich für die Bearbeitung von Messing und Stahl. Das Schleifband hat eine längere Haltbarkeit. Es setzt nicht zu und es werden konstant bessere Schleifergebnisse erreicht.
Schleiföle sind meist transparente Öle auf Mineralölbasis. Sie sind von verschiedenen Herstellern in unterschiedlichen Qualitäten erhältlich. Um die positiven Effekte zu nutzen, müssen sie richtig eingesetzt werden. Zu viel Schleiföl verschmutzt die Schleifaggregate. Verwendet man zu kleinen Mengen von Schleiföl, wirkt es nicht.
Bessere Ergebnisse durch den Einsatz von Niederdruckpistolen
Über Niederdruckpistolen wird das Schleiföl als Sprühnebel aufs Schleifband aufgetragen. Dabei werden bessere Schleifergebnisse erzielt als beim Einsatz von Hochdruckpistolen. Durch die zu großen Auftragsmengen kommt es zu lokalen Überkonzentrationen. Schleiföl und Schleifband müssen miteinander harmonieren. Damit die Öle die Bindemittel im Schleifband nicht angreifen und dieses beschädigen.
Welche Einflussgrößen müssen beim Einsatz von Schleiföl beachtet werden?
Parameter, die Einfluss auf die Wirkung von Schleiföl haben
- Auftragsmenge
- Auftragsmethode
- Art des Schleiföls
- Eigenschaften des Schleifbandes
- Schleifprozessparameter
Vorteile beim richtigen Einsatz von Schleiföl bzw. Schleiffett
- Schleifband setzt nicht zu
- Schleifband wird geschützt
- Gleiche oder höhere Schleifwirkung als ohne Schleiföl
- Längere Haltbarkeit des Schleifbandes
- Gleichmäßigere Oberfläche
- Schleiftemperatur sinkt
- Rautiefe wird verbessert
Nachteile und Risiken
- Reinigungsaufwand
- Kosten des Schleiföls
- Gefahr des Bandbruchs (nur bei ungeeignetem Schleifband)
Höhere Wirtschaftlichkeit durch Harmonisierung von Schleiföl und Schleifband
Die Versuche wurden in Form von Standzeituntersuchungen durchgeführt. Generelle Erkenntnis: Der Einsatz von Schleiföl verlängert die Standzeit eines Schleifbandes. Hierzu wurden vergleichende Schleifversuche auf Messing durchgeführt. Mit konventionellen Schleifbändern, einmal mit Schleifhilfsmittel und dann ohne.
Bis zu 4-fache Verlängerung der Standzeit möglich
Schleiffett kann die Standzeit eines konventionellen Schleifbandes fast verdoppeln. Bei Schleiföl verlängert sie sich sogar um den Faktor drei bis vier (siehe Abbildung 1). Außerdem ist bei Verwendung von Schleifhilfsmitteln ein Anstieg der Abtragsleistung um 60 % nachweisbar. Dies führt wiederum zu kürzeren Zykluszeiten beim Schleifen. Je nach Schleifhilfsmittel ergeben sich 2.000–3.500 € jährliche Einsparungen je Schleifanlage. Weniger Bandwechsel erlauben zusätzliche Einsparungen von 2.000–3.500 €.